La Palma – Das verborgene Paradies der Kanarischen Inseln
La Palma wird oft La Isla Bonita genannt – die schöne Insel. Dieser Name ist keine Übertreibung, sondern eine liebevolle Beschreibung eines der beeindruckendsten Orte Europas. Die Insel liegt im äußersten Nordwesten der Kanaren und gehört zu Spanien. Trotz ihrer relativ kleinen Fläche ist sie von einer landschaftlichen Vielfalt geprägt, die man sonst kaum irgendwo…
La Palma wird oft La Isla Bonita genannt – die schöne Insel. Dieser Name ist keine Übertreibung, sondern eine liebevolle Beschreibung eines der beeindruckendsten Orte Europas. Die Insel liegt im äußersten Nordwesten der Kanaren und gehört zu Spanien. Trotz ihrer relativ kleinen Fläche ist sie von einer landschaftlichen Vielfalt geprägt, die man sonst kaum irgendwo findet.
La Palma vereint Vulkane, grüne Wälder, tiefe Schluchten, schwarze Strände und einen Himmel, der so klar ist, dass er Astronomen aus aller Welt anzieht. Es ist eine Insel für Entdecker, Naturliebhaber und alle, die echte Ruhe und Authentizität suchen.
Geografie und Natur – Die Insel der Kontraste
La Palma hat eine Fläche von etwa 700 Quadratkilometern, doch die Höhenunterschiede sind enorm. Vom Meeresspiegel steigt das Gelände bis auf über 2400 Meter an. Der höchste Punkt ist der Roque de los Muchachos, von dem aus man an klaren Tagen fast die Nachbarinseln sehen kann.
Die Insel wird von zwei vulkanischen Gebirgszügen geprägt – der Cumbre Nueva und der Cumbre Vieja. Diese Kämme formen die dramatische Landschaft aus tiefen Tälern, steilen Klippen und weiten Ebenen aus Lava. Besonders bekannt ist die Caldera de Taburiente, ein riesiger Krater im Zentrum der Insel, der heute ein Nationalpark ist.
Dieser Nationalpark mit seinen Wasserfällen, Pinienwäldern und Felswänden ist ein wahres Naturwunder. Wanderer erleben hier eine Mischung aus tropischer Frische und vulkanischer Wildheit.

Der Vulkanausbruch von 2021 – Zerstörung und Neubeginn
Im September 2021 machte La Palma weltweit Schlagzeilen, als der Vulkan Cumbre Vieja ausbrach. Wochenlang floss glühende Lava die Hänge hinunter, zerstörte Dörfer und Felder und erreichte schließlich das Meer. Über 3000 Gebäude wurden vernichtet, und Tausende Menschen mussten evakuiert werden.
Doch die Natur zeigte sich auch hier von ihrer schöpferischen Seite. Durch den Ausbruch entstand neues Land, die Vulkanasche machte den Boden fruchtbarer, und viele Palmeros zeigten eine beeindruckende Stärke. Heute sind Teile der neuen Lavafelder zugänglich und symbolisieren den Mut und die Widerstandskraft der Inselbewohner.
Der Satz „La Palma wurde aus dem Feuer wiedergeboren“ beschreibt perfekt den Geist dieser Insel.
Klima und Vegetation
La Palma besitzt ein außergewöhnlich mildes Klima, das das ganze Jahr über angenehm bleibt. Durchschnittlich liegen die Temperaturen zwischen 20 und 27 Grad Celsius.
Die Ostseite der Insel ist feuchter und grün, weil die Passatwolken dort aufsteigen und Regen bringen. Hier wachsen üppige Lorbeerwälder, Farne und Bananenplantagen. Die Westseite dagegen ist trockener und sonniger, ideal für Weinbau und Wanderungen.
Diese Mischung schafft eine erstaunliche ökologische Vielfalt: Regenwälder im Norden, Pinienwälder im Hochland und karge Vulkanlandschaften im Süden. Aus diesem Grund wurde die gesamte Insel von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt.
Nationalpark Caldera de Taburiente
Das Herz von La Palma ist die Caldera de Taburiente, ein etwa zehn Kilometer weiter Krater, der von steilen Felswänden umgeben ist. In seinem Inneren fließen Bäche, wachsen Kiefern, und unzählige Vogelarten leben dort.
Für Wanderer ist der Park ein Paradies. Beliebt ist der Weg durch die Barranco de las Angustias, der direkt in die Caldera führt. Auf dieser Route sieht man Wasserfälle, Felsen in allen Farben und kleine natürliche Quellen.
Die Landschaft wirkt beinahe mystisch – wie ein grünes Amphitheater, in dem die Natur selbst die Hauptrolle spielt.
Der Himmel über La Palma – Ein Fenster zum Universum
La Palma ist eines der besten Ziele der Welt für Sternenbeobachtung. Die Insel hat strenge Gesetze gegen Lichtverschmutzung, und ihr klarer Himmel ist legendär.
Oben am Roque de los Muchachos befindet sich das internationale Observatorium, eines der modernsten astronomischen Zentren Europas. Wissenschaftler aus vielen Ländern nutzen die Teleskope, um ferne Galaxien und Sterne zu erforschen.
Aber auch Besucher können die Magie des Himmels erleben. Zahlreiche Aussichtspunkte und geführte Nachttouren ermöglichen spektakuläre Sternenbeobachtungen. Die Milchstraße erscheint hier so hell, dass man sie fast greifen kann.
La Palma wurde als erste Starlight Reserve der Welt ausgezeichnet – ein Titel, der für den Schutz und die Reinheit des Nachthimmels steht.
Kultur und Tradition
Die Menschen auf La Palma, die Palmeros, sind stolz auf ihre Kultur. Sie leben im Einklang mit der Natur und pflegen alte Bräuche. Feste, Musik und Tanz sind ein fester Bestandteil des Lebens.
Ein Höhepunkt ist die Bajada de la Virgen de las Nieves, die alle fünf Jahre stattfindet. Dabei wird die Schutzpatronin der Insel in einer großen Prozession durch die Straßen getragen – begleitet von Musik, Kostümen und fröhlichen Feierlichkeiten.
Traditionelles Handwerk ist ebenfalls wichtig. Auf den Märkten der Insel findet man handgewebte Stoffe, Töpfereien, Zigarren und Honig. Viele dieser Produkte werden seit Generationen in Familienbetrieben hergestellt.
Städte und Dörfer
Obwohl La Palma klein ist, besitzt sie eine erstaunliche Vielfalt an Orten.
Die Hauptstadt Santa Cruz de La Palma ist ein wunderschönes Hafenstädtchen mit kolonialen Häusern, bunten Balkonen und engen Gassen. Sie vereint Geschichte und Moderne auf harmonische Weise.
Im Westen liegt Los Llanos de Aridane, die größte Stadt der Insel. Sie ist lebendig, kulturell vielseitig und von Bananenplantagen umgeben.
Im Süden befindet sich Fuencaliente, eine Region, die besonders durch ihre Vulkanlandschaft bekannt ist. Hier stehen die bekannten Leuchttürme und die Salzsalinen, die in der Sonne glitzern.
Jedes Dorf auf La Palma erzählt seine eigene Geschichte – vom Leben zwischen Feuer und Meer, von Gemeinschaft und Beständigkeit.
Kulinarische Genüsse
Die Küche von La Palma ist einfach, aber reich an Geschmack. Viele Gerichte basieren auf lokalen Zutaten und alten Rezepten.
Typische Speisen sind:
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Papas arrugadas – kleine, in Salz gekochte Kartoffeln mit roter oder grüner Mojo-Sauce
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Gofio – geröstetes Getreidemehl, das zu Suppen oder Desserts verarbeitet wird
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Ziegenkäse aus La Palma, oft leicht geräuchert
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Frischer Fisch und Meeresfrüchte aus dem Atlantik
Besonders erwähnenswert sind die Weine der Insel. Durch den vulkanischen Boden haben sie ein einzigartiges Aroma – kräftig, mineralisch und unverwechselbar. Die Weine tragen das Qualitätssiegel Denominación de Origen La Palma.
Wandern und Abenteuer
Für Outdoor-Fans ist La Palma ein wahres Eldorado. Mehr als 1000 Kilometer markierte Wanderwege durchziehen die Insel.
Die berühmteste Route ist die Ruta de los Volcanes, die entlang der Cumbre Vieja verläuft. Auf dieser Strecke erlebt man eindrucksvolle Krater, Lavafelder und atemberaubende Ausblicke auf das Meer.
Neben Wandern sind auch Mountainbiking, Paragliding und Tauchen sehr beliebt. Die Unterwasserwelt vor La Palma ist spektakulär – mit Lavabögen, Höhlen und glasklarem Wasser.
Wer es ruhiger mag, findet an der Küste viele kleine Buchten mit schwarzem Sand, die zum Entspannen einladen.
Nachhaltiger Tourismus
La Palma setzt konsequent auf Nachhaltigkeit. Die Insel möchte kein Ziel für Massentourismus sein, sondern für bewusste Reisende, die Natur und Kultur respektieren.
Viele Unterkünfte arbeiten mit erneuerbarer Energie, und lokale Produkte werden gezielt gefördert. Besucher werden ermutigt, Wanderwege sauber zu halten und lokale Anbieter zu unterstützen.
Diese Philosophie hat dazu beigetragen, dass La Palma seine Authentizität bewahrt hat. Hier geht es nicht um Luxus im materiellen Sinn, sondern um echte Erlebnisse und Verbindung zur Natur.
Praktische Tipps für Reisende
Die Anreise erfolgt über den Flughafen Aeropuerto de La Palma oder per Fähre von Teneriffa und La Gomera.
Wer die Insel richtig erkunden möchte, sollte ein Auto mieten. Die Straßen sind kurvig, aber gut gepflegt, und die Ausblicke sind spektakulär.
Die Auswahl an Unterkünften reicht von kleinen Landhäusern über Öko-Hotels bis zu charmanten Apartments in Küstennähe. Die Preise sind fair, und die Gastfreundschaft ist überall herzlich.
Warum La Palma einzigartig ist
La Palma ist keine Insel für Partytouristen, sondern für Entdecker und Genießer. Hier findet man Ruhe, Weite und Echtheit.
Die Insel verbindet Elemente, die selten zusammen vorkommen – Vulkane und Wälder, Meer und Sterne, Moderne und Tradition.
La Palma lädt dazu ein, das Tempo zu drosseln, tief durchzuatmen und die Welt mit neuen Augen zu sehen. Jeder Sonnenaufgang über den Wolken und jeder Abend unter dem Sternenhimmel erinnert daran, wie schön die Natur sein kann.
Fazit
La Palma ist mehr als nur eine Reisedestination – sie ist ein Erlebnis für alle Sinne.
Die Kombination aus imposanten Landschaften, klarer Luft, kulturellem Reichtum und ehrlicher Herzlichkeit macht die Insel zu einem der wertvollsten Schätze Spaniens.
Ob man wandert, Sterne beobachtet, badet oder einfach die Stille genießt – La Palma berührt jeden Besucher tief.